Dr. Anton von Gasteiger zu Rabenstein und Kobach | Villanders | Süd-Tirol CD Mut zur Treue kaufen
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Dr. Anton von Gasteiger zu Rabenstein und Kobach

Schützenkompanie Anton von Gasteiger Villanders | Süd-Tirol

 

Dr. Anton von Gasteiger zu Rabenstein und Kobach, geboren am 31. Mai 1780 in Villanders und war Sohn des Karl Cajetan von Gasteiger, Gräflich Wolkensteinischer Patrimonial Landrichter zu Villanders. Anton entlarvte sich im Studium als ein sehr hervorragendes Talent, welches mit großem Fleiß und Ehrgeiz begleitet war. Er hatte das Studium noch nicht vollendet, als im Jahr 1796 das Vaterland zum ersten Mal seinen Waffenruf ertönen ließ, um die vom Süden heraufdringenden feindlichen Scharen durch die Kraft seiner Söhne aus den Bergen Tirols zurück zu werfen. Der damalige 16jährige Jüngling schloß sich als einer der ersten Freiwilligen der Schützenkompanie Villanders an und marschierte ohne Scheu dem Feind entgegen. Am 2. November 1796 über dem Dorf Faedo kam es zum entscheidenden Gefecht, in welchem der Feind bekanntlich geschlagen und zur Räumung gezwungen wurde. Gasteiger fand hier die erste Gelegenheit sich im Felde auszuüben. Laut einem vorliegenden Dienstzeugnis hatte sich Gasteiger in jenem Gefecht mutig und tapfer benommen und durch sein rühmliches Beispiel, obwohl ihm durch eine feindliche Kugel der Federbusch vom Hute fortgerissen wurde, zur Standhaftigkeit und Ausdauer der übrigen Landesschützen wesentlich beigetragen. Im Jahre 1800 rief ihm die von der Schweiz her drohende Kriegsgefahr abermals zu den Waffen. Er marschierte als Oberleutnant mit der Villanderer Schützenkompanie nach Engadin gegen die eindringenden Feinde. In den Jahren vor 1809 trat er als Adjunkt in die Dienste des Gräflich Wolkensteinischen Patrimonial-Landgerichtes zu Villanders über. Durch das wohlwollende umsichtige und überaus tätige Benehmen Gasteigers hatte er das allgemeine Vertrauen der Bevölkerung gewonnen. In seinem Vaterlandsliebenden durchglühten deutschen Herzen verspürte er die Hoffnung, dass schon jetzt der geeignete Augenblick zur Abschüttelung der feindlichen Zwingerschaft gekommen sei. Nach dem Drange meines Herzens sagte Gasteiger, erfasste ich die Aufgabe der Zeit und suchte in tatsächlicher Vereinigung Tirols mit dem übrigen Völkern Österreichs die Fremdherrschaft brechen zu helfen. Im April 1809 als der Sturm losbrach und das Landvolk sich in Waffen erhob, versammelte sich Hauptmann Gasteiger mit seinen Villanderer Schützen und marschierte in das Etschtal und nach Valsugana, führte aber seine Mannschaft Anfangs Mai, nachdem die Gefahr verschwunden war, in die Heimat zurück, da eine feindliche Invasion aus Bayern drohte. Die Männer aus Tirol erhoben sich jedoch und stellten sich dagegen zur Wehr. So wurden auch die Sturmglocken am Eisack gezogen und so erhoben sich auch die Streitmassen des damaligen Gerichtes Villanders, und setzten sich wiederum zur Wehr. Da die Gefahr im Norden immer größer wurde, zogen sie sogleich Richtung Brenner. Am Brenner angekommen vereinigten sich die Hauptleute der anwesenden Schützenkompanien, unter ihnen auch Andreas Hofer. Man beschloss am nächsten Tag anzugreifen, zugleich erhielt Gasteiger den Befehl am selben Tag noch mit den Villanderer Schützen als erste den Brenner hinabzurücken. So zogen sie auf bis zur Sillbrücke in Matrei und standen außerhalb des Ortes Wache, wo sie auf die nachrückenden Schützenzüge und Andreas Hofer warteten. Nach dem Eintreffen des Oberkommandanten Andreas Hofer teilte er den Villanderer Schützen den rechten Flügel zu.

Gasteigers Befehl am Vorabend des Kampfes an seine Kompanie lautete: „Als Schützenhauptmann muss ich euch auffordern mit Gut und Blut für die Sache des Kaisers und des Vaterlandes einzustehen.“ Gasteiger wurde der Oberbefehl von 10 Kompanien zugeteilt, entwarf einen Operationsplan für den rechten Flügel und machte sich höchst verdient wie es aus einem Zeugnis von Oberleutnant Reißenfels beurkundet wird. Sie lautet: „Ich beurkunde hiermit, dass der Herr Doktor Anton von Gasteiger während 14 Tagen sich mit seiner Kompanie von Villanders musterhaft ausgezeichnet, beständig campirt durch seine Dispositionen die Hauptcolonnen gesichert, und zu dem glücklichen Ausschlage des Treffens am 25. Mai vorzüglich beigetragen, am 29. Mai darauf aber, wo er eine Colonne von 1.300 Mann anzuführen und von mir befehligt wurde, durch richtigen Calcul, Entschlossenheit und Bravour zur Wiederbefreiung Tirols besonders und mit Kraft mitgewirkt habe. Rattenberg, den 1. Juni 1809“

 

Nun führte Gasteiger seine Kompanie, mit welcher er zur Verfolgung des Feindes bis nach Wattens vorgedrungen war in ihre Heimat zurück, wo sie am 4. Juni unter einem großen Zusammenströmen von Menschen unter dem Krachen von Pöllern, dem Schalle der Musik und sogar mit Triumphpforten einen überaus ehrvoller Empfang bekamen. Das Land genoss eine zweimonatige Waffenruhe. Doch Ende Juli rückten wieder feindliche Streitmassen auf verschiedenen Punkten ins Land. Napoleon hatte sich die Unterwerfung der allein ihm noch Trotz bietenden Tiroler zur Hauptaufgabe gemacht und den Widerstand des kühnen Bergvolkes, koste es was es wolle, für immer zu brechen, beschlossen. Entmutigung herrschte überall, niemand wagte öffentlich Stimme und Arm zu erheben. Alles schien verloren. Das wenige bis dahin im Lande zurückgebliebene kaiserliche Militär zog sich zurück, und überlies das Land vollends seinem eigenen Schicksal. Hier war es nun wieder Gasteiger, welcher in Vereine mit vielen anderen patriotischen Männern in diesen so bedrängten Augenblicken zu den Waffen rief und die Sturmmassen von Villanders und der Umgebung von Klausen in Bewegung setzte. Am 4. August kam es in den Schluchten des Eisacktales zum ersten Zusammenstoß. Gasteiger führte den Sturmhaufen des Gerichtes Villanders gegen den ersten Sturm der Feinde an. So erhob sich nun das Volk von Tirol und wälzte den Aufstand mit Sturmesgewalt, bis es endlich das zahlreiche und siegesgewohnte Heer des stolzen französischen Reichsmarschalles zum dritten Mal vollends zu Boden. Das erstaunte Europa sah wie ein kleines Volk, aber ein einiges Volk, im Kampfe für Gott, Fürst und Vaterland in seinen Bergen gegen große Armeen unbezwingbar ist. An den letzten Waffentaten konnte Gasteiger leider nicht mehr teilnehmen. Die übermäßige Anstrengung brachte ihm durch das erkranken an Typhus beinahe den Tod.

Im Oktober kam der Friede zwischen Österreich und Frankreichs Kaiser zustande. Die Folge war die Trennung Tirols von Österreich und die Zerreißung in 3 Teile. Gasteiger war welcher der die Tatsache des geschlossenen Friedens Glauben zu verschaffen suchte und zur Ruhe und Ordnung ermahnte; realpolitische Situationen begriffen hatte und versuchte die Bevölkerung zu beruhigen.

Im Gefecht vom 5. Dezember in und um Klausen 1809 wurden 30 Bauern gefangen genommen und dem Tode durch Erschießung geweiht. Darunter auch Kooperator Gruber von Villanders. Durch die Intervention von Gasteiger wurden sie wieder freigelassen mit 2 Ausnahmen. Die Bewohner von Klausen waren vor und während des Gefechtes geflohen. Gasteiger harrte aus. Vereinigt mit dem damaligen Bürgermeister Perlath brachten sie den Mut auf und wehren sich gegen Plünderungen, Brandsetzungen der Stadt und Umgebungen. Am nachfolgenden Tage setzten die gleichen italienisch-französischen Generalitäten die Umgebung von Brixen in Brand, da sich dort niemand fand der den Mut hatte sich für alle mit Erfolg hinzugeben. Das Handeln Gasteigers vom Jahre 1809 war offenkundig, daher auch den Feinden wohl bekannt. Ihn schützte jedoch die von Vizekönig Eugen erlassene Amnestie, da er nach geschlossenem Frieden die Waffen niedergelegt hatte. Er konnte somit ohne Scheu auftreten und wirken. Die königlich bayrische Regierung wusste zwar, wie sehr er sich bei den Kämpfen beteiligte, kannte aber zugleich seinen ehrenhaften Charakter und seine Leistungen. Er wurde 1810 anfangs nur als Landgerichts-Aktuar in Klausen angestellt, jedoch bald zum Landrichter befördert; 1812-1813 Landgerichts-Verweser in Welsberg; 1813 Landrichter im Stubaital; 1817 Landrichter in Rattenberg und ab 1830 wurde Gasteiger auf den ehrenvollen Posten eines Kreishauptmannes für Unterinntal und Wipptal nach Schwaz berufen. Als Kreishauptmann war ihm die Oberleitung über das Landeszwangsarbeitshaus, über das Gymnasium in Hall, über die dortige Irrenanstalt und mehrere andere Institute anvertraut. Die Ordnung der Kommunal- und Stiftungsangelegenheit in verschiedenen Gemeinden, die Förderung der sogenannten Rezessbauten am unteren Inn, der Grenzregulierung gegen Bayern, so mancher Straßenanlagen und öffentlichen Bauten und Verschönerungen ist ihm zu verdanken. Am 16. Juli 1860 verstarb Gasteiger in Innsbruck.

 

Er war ein Ehrenmann, welcher sich den Besten des Vaterlandes würdig zur Seite stellte. Wir wollen ihn wieder neu aufleben lassen und seinen Namen immer und überall mittragen, um diesen Menschen und seine Ideale, nicht zu vergessen.Auch soll er als Vorbild für die Kompanie dienen, durch den Einsatz für Glaube, Heimat und Vaterland.